Buch des Monats (Dezember 2023)
RoBIn, unsere queere Infothek, meldet sich mit dem Buch des Monats!
RoBIn ist die Rosa Bibliothek und Infothek der QBeKA im Gewerbehof in der Steinstraße 23. Sie hat regelmäßig am ersten Freitag im Monat von 19:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Bestand von RoBIn umfasst zurzeit um die 1000 Medien, darunter auch einige DVDs und sogar noch ein paar Videokassetten. Mit unserer Reihe „Buch des Monats“ stellen wir euch jeden Monat ein Buch aus unserem Bestand vor.
Das Buch diesen Monats beschäftigt sich mit dem Thema Coming Out an Weihnachten. Diese Zeit des Jahres ist oft eine Zeit in der sich einige mit diesem Thema konfrontiert sehen. Ob für sich selbst, durch Freunde oder in der Verwandtschaft. Wir haben daher dieses Buch ausgewählt, um euch eine passende Geschichte mit an die Hand zu geben. Alle denen gegenüber sich an Weihnachten jemand outet, soll es sensibilisieren, sodass sie nicht unvorbereitet unterm Baum stehen und offen und respektvoll auf reagieren können. Denjenigen, die selbst vor einem Coming Out an Weihnachten stehen, soll es Kraft geben.
Und weil in unserem Buch des Monats einer der zwei Hauptcharaktere in einem Krankenhauschor singt, hier noch ein bisschen Werbung für das queere Karlsruhe:
Wenn ihr selbst gerne singt und eine Lust auf eine queere Gemeinschaft dazu habt, habt ihr in Karlsruhe eine gute Auswahl. Es gibt drei queere Chöre in Karlsruhe: Den „Queerbeet Chor“ der Queerbeet Hochschulgruppe, die „WEIBrations Lesbenchor e.V.“ und „Die Schrillmänner – nicht-heterosexuelles a cappella aus Karlsruhe“. Besonders die Schrillmänner sind im Moment aktiv auf der Suche nach neuen Mitsängern. Aktuell sind sie zu wenige Sänger, um alleine proben und auftreten zu können, weshalb sie momentan mit dem Chor „Die Zehn – Bulach A Capella“ zusammenarbeiten. Damit wir bald wieder drei eigenständige queere Chöre in Karlsruhe haben, brauchen die Schrillmänner dich! Wenn du also Chorerfahrung hast oder es einfach mal versuchen möchtest, melde dich bei ihnen.
Nun aber zu unserem Buch des Monats!
DAS LEBEN ZWISCHEN DEN STERNEN
von Jim Grimsley
Dan Crell ist der Verwaltungsmanager im Grady Krankenhaus in Atlanta im amerikanischen Bundesstaat Georgia. Ein sympathischer Kerl, der seinen Job im Griff hat und für die Kinderstation im Krankenhauschor mitsingt. Ford McKinney stammt aus einer konservativen, wohlhabenden Südstaatenfamilie. Der Vater ist ein anerkannter Chirurg, die Mutter beschäftigt sich hauptsächlich damit, nach einer passenden Partie für ihren hoch gewachsenen, schwarzhaarigen, blendend aussehenden Sohn zu suchen. Nach anfänglichem Zögern, nach viel innerem Hin und Her, werden Ford und Dan ein Paar. Was ihre Beziehung wert ist, zeigt sich allerdings erst, als sie an Weihnachten gemeinsam ihre Familien besuchen wollen. Dan und Ford sind schon seit drei Jahren zusammen, und beide haben ihre Beziehung als „die große Liebe“ erlebt, aber trotzdem haben beide Angst, sich fallenzulassen, haben Probleme, eine richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Ein Besuch bei den Eltern zu Weihnachten wird unversehens zum Beziehungskatalysator und wirft die Frage auf, ob sie noch einmal neu „ja“ zu einander sagen wollen. Nach David Leavitt war Jim Grimsley der erste amerikanische Autor, der jenseits der großen Aufbruchstimmung der 80er Jahre die Ängste und Probleme schwuler Männer zum Thema seiner Bücher machte. „Leben zwischen den Sternen“ ist längst ein Klassiker, die Geschichte von Dan und Ford, Arzt und Angestellter desselben Krankenhauses, Sohn einer alten Familie aus den Südstaaten der eine, aus kleinen Verhältnissen (Wohnwagen am Friedhof) der andere. Zwei junge Erwachsene, die sich in der Subkultur schon längst die Hörner abgestoßen haben, aber an so etwas wie Coming-out nicht einmal zu denken wagen – und wie könnte dazu eine dauerhafte Beziehung passen? Sie versuchen, sich ernsthaft aufeinander einzulassen, und wenn es schwierig wird, hilft ihnen die Liebe, die sie für einander empfinden.